RHD
Die RHD wird von einem Calicivirus hervorgerufen. Die Virusübertragung erfolgt direkt und indirekt.
Der Erreger der Rabbit Haemorrhagic Disease (RHD) ist ein Calicivirus. Es gehört zur Familie der Caliciviridae, ein unbehülltes RNA-Virus. Es existiert nur ein RHD-Serotyp, der sich bislang in drei Subtypen (RHDV und RHDV2) unterteilt. Innerhalb der Subtypen wird zwischen stark pathogenen und weniger stark pathogenen Stämmen unterschieden.
Das Virus ist in der Umwelt sehr widerstandsfähig und kann bei Temperaturen von + 25 °C über einen Zeitraum von dreieinhalb Monaten und bei Temperaturen von + 4 °C sogar siebeneinhalb Monate lebensfähig und infektiös bleiben. Aber auch Temperaturen von + 60 °C kann das Virus 2-3 Tage überleben.
Die Wege der Virusübertragung sind vielfältig
Die Infektion kann während des gesamten Jahres erfolgen, Höhepunkt sind jedoch Zeiten, in denen eine rasche Verbreitung durch fliegende Insekten gegeben ist, die u.a. zu den Virusüberträgern gehören. Generell ist eine direkte sowie indirekte Virusübertragung möglich.
Direkte Erregerübertragung durch | Indirekte Erregerübertragung durch |
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Kot | Kleider, Schuhe usw. |
Harn | Hund oder Mensch |
Speichel | (Grün-)Futter |
Nasen- und Augensekret | Käfige und Einstreu |
Deckakt | Reinigungs- und Arbeitsgeräte |
Insekten/Wildvögel/Schadnager | |
Staub |
Zu den blutsaugenden Insekten gehören Stechmücken und Stechfliegen. Bei den Ektoparasiten sind Kaninchenfloh, Läuse und Milben zu nennen.
Unter Praxisbedingungen erfolgt die Infektion am weitaus häufigsten oral über den Verdauungskanal, aber auch aerogen und durch eine Tröpfcheninfektion.
Tierkäufe und Ausstellungen sind immer wieder Ursachen von Infektionen. Es sind aber auch schon Seuchenzüge entlang der Hauptwindrichtung beobachtet worden.
Rabbit Haemorrhagic Disease
Ätiologie: RHDV2
Die 2010 erstmals nachgewiesene, neue Variante der RHD betrifft im Gegensatz zur klassischen RHD bereits sehr junge Kaninchen.
In Frankreich, Italien, Spanien, Portugal sowie in Deutschland ist 2010 eine neue Variante des RHD-Virus nachgewiesen worden, die sich in einigen Aspekten von bisherigen RHD-Viren unterscheidet. Sie wird als RHDV2 bezeichnet.
Allein im Jahr 2014 wurden in Deutschland über 30 Fälle von RHDV2 durch das Friedrich-Loeffler-Institut bestätigt. Es muss aber davon ausgegangen werden, dass die Anzahl nicht untersuchter und nicht erkannter Fälle noch deutlich höher ist.
In Frankreich hat RHDV2 die herkömmlichen Stämme bereits weitestgehend verdrängt.An der RHDV2 erkranken bereits sehr junge Kaninchen
Im Unterschied zur herkömmlichen RHD können an der RHDV2 bereits sehr junge Tiere, sogar Nestlinge, erkranken. Die Erkrankung verläuft rasant. Bereits ab 12 Stunden nach der Infektion kommt es zu hohem Fieber. Darauf folgen Inappetenz, Mattigkeit, respiratorische Symptome wie Dyspnoe durch vermehrte Sekretion der Schleimhäute des Atemtraktes sowie Diarrhoe. Bei den meisten Kaninchen führt die Krankheit innerhalb von 24 Stunden zum Tod
Auch gegen RHDV2 kann nur konsequentes Impfen schützen!
Deshalb sollte unbedingt eine strenge Prophylaxe in allen Beständen durchgeführt werden, wozu die Impfung aller Tiere eines Bestandes gehört und nicht nur die der Ausstellungstiere. Zudem ist es sinnvoll, Zuchttiere vor dem Beginn der Zuchtsaison zu impfen, damit auch die Jungtiere zum Zeitpunkt ihrer Geburt bereits über maternale Antikörper geschützt sind. Mit dem RHD-Impfstoff der IDT Biologika ist sogar die Impfung der trächtigen Häsin möglich.
Informieren Sie sich in unserer Grafik „RHDV2 Fälle“ über die gefährdeten Gebiete!
Quelle :
http://www.idt-tiergesundheit.de